Ehrungen im Verein
Der Sinn einer Ehrung im Verein ist in erster Linie, danke zu sagen und das Engagement des Auszuzeichnenden anzuerkennen und zu würdigen. Ehrungen sind ein wichtiges Mittel, die Leistungen der ehrenamtlichen Funktionäre und Mitglieder, aber auch der Sponsoren oder Förderer, gleich welcher Art die Spenden waren, ideell zu honorieren.
Jeder Verein hat sich selbst eine Satzung gegeben, in der im Normalfall auch die Bedingungen für Ehrungen festgeschrieben sind.
Anlässe
Im Sport werden Medaillen und Urkunden für herausragende Leistungen an die Erstplatzierten verliehen, auch bei Preisschießen unter den Schützen oder Soldaten und zwar zeitnah nach jedem Wettkampf. Überall, wo Vergleichswettbewerbe stattfinden, sind auch die Ehrungen meist unmittelbar danach.
Außerhalb von wettbewerbsorientierten Gemeinschaften sind die zeitlichen Abläufe anders gestaltet. Viele Vereine halten einmal im Jahr ihre Hauptversammlung ab und prüfen für diesen Anlass je nach Statuten in der Satzung, wer auf runde Jubiläumsjahre zurückblicken kann und dafür eine Anstecknadel, Urkunde oder ein Geschenk erhält. Besonders verdiente Mitglieder oder langjährige Vorsitzende werden zum Ehrenschützenmeister, Ehrendirigent oder Ehrenvorsitzenden ernannt. Solche Auszeichnungen sind normalerweise rein ideeller Art und bedürfen keiner zusätzlichen Zuweisung. Natürlich sind Ehrenurkunden, Nadeln oder ein eigens angefertigtes Geschenk dafür angebracht. Man sollte aber darauf achten, dass ganz besondere Anlässe nicht inflationär stattfinden, d.h. nicht jedes Jahr ein Ehrenvorsitzender ernannt oder an jedes Mitglied eine Nadel verliehen wird.
Im Allgemeinen sind minimal 5-Jahres-Abstände üblich, am häufigsten jedoch gibt es Nadeln für 10, 25, 30, 40, 50 etc. Jahre.
Der passende Rahmen
Gemeinden nehmen ihre Ehrungen in einem offiziellen Ambiente vor, etwa im Rathaussaal oder einer Mehrzweckhalle. Dazu geladen werden Gäste, die mit den zu Ehrenden zusammen tätig waren, aber auch Politiker aus dem Stadtrat und Wirtschaftsvertreter.
Viele Städte führen einmal im Jahr Sportlerehrungen durch oder einen Ehrenamtsabend, bei dem sich die ausgezeichneten Freiwilligen auch untereinander und mit den Volksvertretern austauschen und ihre Anliegen vorbringen können.
Vereine ohne eigenes Vereinsheim müssen in Säle von Gasthäusern ausweichen, die mit der geeigneten Dekoration ein angemessenes Ambiente bieten können. Egal ob öffentlich oder vereinsintern - der Rahmen sollte in jedem Fall den geehrten Personen gerecht werden. Tischdekoration mit Papierfähnchen, Wimpelketten und Girlanden an den Wänden und Decken, Raumständer mit Fahnen und edle Samtetuis für die Überreichung von Orden und Medaillen machen die Veranstaltung zu einem erinnerungswürdigen Ereignis. Solche Ehrungen finden normalerweise ebenfalls im einjährigen Turnus statt, entweder bei der Jahreshauptversammlung, der Weihnachtsfeier oder während eines runden Jubiläums. Orchester nehmen gerne auch Ehrungen bei einem jährlich stattfindenden Konzert vor. Hier sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Programm nicht durch zu viele Wortbeiträge in die Länge gezogen wird und der Fokus auf der eigentlichen musikalischen Veranstaltung verbleibt.
Der Ehrende
Rein rechtlich ist es jeder Privatperson, Institution, Firma und jedem Verein erlaubt, eine Ehrung vorzunehmen. Hier gibt es keinerlei Vorschriften. Staatliche Institutionen und die meisten hierarchisch organisierten Verbände verfügen allerdings über Empfehlungen bis hin zu strikten Vorschriften in Ehrenordnungen. Hier sind sowohl die zeitlichen Abstände, die Voraussetzungen wie auch die Art der Ehrengaben genau festgelegt. Dies hat den Grund, dass die Auszeichnungen miteinander vergleichbar sein sollen, das Schießabzeichen oder der Militärorden beispielsweise immer für die gleichen Leistungen verliehen wird.
Tipps und Geschenke zu Ehrungen
Egal, welche Person zu ehren ist - der Verein oder die Firma, die die Auszeichnung vornimmt, muss sich Gedanken machen, wie das geeignete Geschenk aussieht und in welchem Rahmen und Umfang geehrt werden soll.
Mögliche Ehrengeschenke
Urkunden
Besondere Leistungen sollten auch eine angemessene Würdigung erfahren. In Anerkennung der Verdienste von langjährigen Mitarbeitern oder Vereinszuhörigen ist die Überreichung einer Urkunde oder eines Ehrendiploms eine schöne Geste. Mit dem Namen und dem Jubiläum des Geehrten versehen bleibt die Auszeichnung lange im Gedächtnis, vor allem, wenn die Urkunde in einem echten Holzrahmen übergeben wird.
Figuren, Teller, individuelle Bilder
Über ein Geschenk, das man gerne aufstellt oder benutzt, freut man sich über einen langen Zeitraum. Es sollte einen Bezug zum Geehrten haben, entweder durch den eindeutigen Hinweis auf den Verein oder die Firma, für die er oder sie tätig sind, oder durch eine personalisierte Textzeile. Auf Feuerwehr- und Schützenfiguren können dies Sockelbeschriftungen sein. Krüge und Teller werden mit Namen und Datum bedruckt. Gestickte Bilder sind ohnehin mit ganz persönlichem Text und Logo versehen.
Abzeichen und Orden
Für jeden Verein existieren standardmäßige Ehrenzeichen, so z.B. Ehrenkreuze am Banddreieck für Soldaten und Feuerwehrleute. Da die Auszeichnung mit Orden aus dem militärischen Bereich stammen, sind für Krieger und Soldaten besonders viele verschiedene Anstecknadeln vorhanden. Das Verleihen von Medaillen ist aber auch im Sport üblich. Hier sind es körperliche Höchstleistungen, die mit dem Umhängen von Gold-, Silber- und Bronzeabzeichen belohnt werden. Diese Medaillen können entweder nur mit einem Icon von der jeweiligen Sportart versehen sein oder individuell noch mit dem Namen des veranstaltenden Vereins oder Verbandes.
Krawatten
Eine gewebte, bedruckte oder bestickte Krawatte mit dem Emblem Ihres Clubs oder einem Standardmotiv für Feuerwehr, Soldatenkameradschaft, Schützen- oder Musikvereins kann auch als bleibende Erinnerung und als Geschenk für ein Jubiläum oder eine Ehrung dienen. Um die Krawatte angemessen überreichen zu können, bietet sich ein edler Geschenkkarton mit einem transparenten Kunststoff-Deckel an.
Tipps
- Überhäufen Sie nicht einzelne Personen mit mehreren Ehrennadeln. Diese können auch übers Jahr verteilt werden. So kann man mehrmals im Jahr für das Engagement danken und das aktive Mitglied eher bei der Stange halten.
- Achten Sie darauf, niemanden zu vergessen - auch nicht den Vorstand, der vielleicht selbst für die Ehrungen verantwortlich ist und sich selbst natürlich nicht unbedingt auszeichnen möchte.
- Helfen Sie den Pressevertretern mit einer vorbereiteten Namensliste. Während der Veranstaltung bleibt meist keine Zeit, sich um die Journalisten zu kümmern. So werden Fehler vermieden, über die man sich im Nachhinein ärgert.
- Fragen Sie auf jeden Fall die Geehrten, ob sie mit einer Veröffentlichung ihres Namens und Fotos einverstanden sind. Die neuen Datenschutzrichtlinien setzen enge Grenzen für das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen.